Die größte Ähnlichkeit zwischen dem Naturzyklus
und demjenigen der Frau zeigt sich wohl am Mond, der allein durch
seine äußere Erscheinungsform auf diese Verbindung hinweist.
Früher glaubten die Menschen sogar an eine "Menstruation
des Mondes", da der zeitliche Ablauf von fast 28 (27,3) Tagen
mehr oder weniger dem weiblichen Zyklus entsprach.
Der Mond wird genauso regelmäßig voll und wieder leer
wie die Gebärmutter der Frau und geht ebenso wie sie jede Woche
in eine andere Phase über. Es dauert insgesamt etwa zwei Wochen
vom Vollmond zum Neumond. Bei Neumond "menstruiert" der
Mond sozusagen. Er zieht sich zurück und ist nicht mehr sichtbar,
obwohl er präsent ist.
Von manchen Kulturen wissen wir, dass die Frauen tatsächlich
bei Neumond menstruieren. Nomadenfrauen, die im Freien schlafen,
menstruieren fast immer gleichzeitig zu Neumond und bei Vollmond
haben sie ihren Eisprung. Die Begriffe "Menstruation"
und "Mond" haben dieselbe Wortwurzel, nämlich "Monat"
und "Maß" bzw. "messen". Es gibt viele
Hinweise darauf, dass der Mond das erste historische Zeitmaß
darstellte und gemeinsam mit der Blutung der Frau Ursprung des Mondkalenders
war.
Inder, Moslems, Babylonier und Römer machten das Mondjahr zur
Grundlage ihres Kalenders. Die Römer zum Beispiel nannten die
Zeitberechnung tatsächlich "Menstruation". Aus der
Urgeschichte sind uns Fundstücke mit 13 Einkerbungen bekannt,
das Mondjahr besteht aus 13 Monaten im 28-Tagezyklus - wie auch
die Menstruation. Die 13 Menstruationsmonate wurden zum Beispiel
im Tarxientempel in Malta in Form einer "Sau" mit 13 Zitzen
dargestellt und kann noch heute dort besichtigt werden. (Die "Schweinegöttin"
galt übrigens als die Göttin der menstruierenden Frau,
sowie auch die Mondgöttin).
Der Feiertag im Mondkalender ist der Mon(d)tag, die Tage werden
von Mittag bis Mitternacht gezählt. Die Nächte haben eine
höhere Bedeutung und die zentrale Position nimmt die "Mondstunde"
um Mitternacht ein (bei uns auch Geisterstunde genannt). Alte Mondkalender
waren immer zugleich Menstruationskalender, die zur natürlichen
Geburtenregelung dienten.
Heute wenden wir uns langsam diesen Verbindungen mit der Natur
wieder zu. Besonders der Mond ist wieder modern geworden. Wir wissen,
dass er z.B. Flüssigkeiten beeinflusst, nicht nur die Gezeiten
der Meere, sondern auch Körperflüssigkeiten wie die Menstruation.
Er hat auch Auswirkungen auf die Gefühle und Träume von
Menschen. Wir alle sind oft mehr von Naturereignissen beeinflusst,
als uns lieb ist. So sind wir z.B.: unserem Biorhythmus unterworfen,
sind wetterfühlig und freuen uns auf den Sommer.
Die spezielle Beziehung von Menstruation-, Mond-, und Naturzyklus
fasst Jutta Voss in ihrem Buch "Das Schwarzmondtabu" folgendermaßen
zusammen:
Die Phase der Eireifung, wenn das Ei im Eierstock heranreift, entspricht
dem zunehmenden Mond. Im Jahreskreislauf der Fruchtbarkeit ordnet
sie diese Phase dem Frühling zu. Hier kann der Körper
besonders gut aufnehmen, zum Beispiel Heilmittel, Vitamine und Nährendes.
Die Phase des Eisprungs, wenn das Ei in den Eileiter wandert, entspricht
dem Vollmond, der im Jahreskreislauf dem Sommer zugeordnet wird.
Hier werden zum Beispiel Gefühle besonders intensiv erlebt,
die Empfindsamkeit nimmt stark zu und es kann zu Exzessen kommen.
Die prämenstruelle Phase, in der die Gebärmutter dazu
stimuliert wird, die aufgebaute Schleimhaut wieder abzustoßen,
entspricht dem abnehmenden Mond und dem Herbst.
Der Körper gibt hier leichter ab, Entschlackung und Reinigung,
aber auch zum Beispiel Operationen können hier leichter und
erfolgreicher durchgeführt werden.
Die Menstruationsphase, in der die Schleimhaut dann tatsächlich
abgestoßen wird, entspricht dem Neumond und dem Winter. Die
Phase eignet sich besonders gut für Fastentage und für
Neuorientierung. (zum Beispiel das Rauchen aufzuhören) Die
Kraft kann wie im Winter in den Wurzeln gesammelt werden, um im
Frühling wieder neu auszutreiben. Viele Frauen haben auch tatsächlich
kurz vor und während der Blutung ein starkes Bedürfnis
nach Rückzug, eine gewisse Sehnsucht nach sich selbst und den
eigenen Wurzeln.
Das ist eine Möglichkeit, diese Zusammenhänge zu beobachten
und zu nutzen.
In unserer modernen Zeit hat jede Frau ihren eigenen Rhythmus, das
beschrieben Schema sollte nicht als anzustrebendes Ideal gesehen
werden, sondern einfach nur neugierig machen auf den eigenen Rhythmus.
Beobachten Sie einmal ihren Zyklus, ihr psychisch-seelisches Befinden
und die Stellung des Mondes. Sie werden auf ihre ganz persönlichen
Verbindungen stoßen.
Mehr über diese Zusammenhänge und das verschüttete
Wissen über Menstruation können sie im Buch "meine
Tage"- Quelle weiblicher Kraft und Intuition (Bauer Verlag)
nachlesen. Das Buch ist direkt bei der Autorin Mag. Gabriele Pröll,
erreichbar unter gabi.proell@chello.at
auch handsigniert erhältlich.
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