Benzoe
Das dunkle Harz stammt aus Sumatra, Thailand und Siam.
Beim Räuchern entfaltet es seinen süß-balsamischen
Duft nach Vanille, da es dieselben Inhaltsstoffe wie Vanille enthält.
Benzoe aus Siam duftet in der Regel süßlicher als das
etwas herbere Harz aus Sumatra und ist von goldener Farbe, während
Sumatra-Benzoe braun-grau ist. Benzoe sollte nicht alleine verräuchert
werden, da es einen beißenden Rauch entwickeln kann.Ich verwende
Benzoe in Mischungen zur Entspannung, aber auch um Phantasie und
Inspiration anzuregen. Benzoe ist einer meiner Lieblingsseelentröster!
Der süße Duft des Harzes lässt wieder an die Süße
des Lebens erinnern! Mischt sich gut mit Sandelholz, Rosenblüten,
Zedernholz.
Holunder
Zum Räuchern werden die getrockneten Blüten
des in Mitteleuropa weit verbreiteten Holunderstrauches verwendet.
Holunderblüten sollten, wie die meisten Kräuter nur in
Verbindung mit Harzen geräuchert werden, vorallem in geschlossenen
Räumen kann die starke Rauchentwicklung als störend empfunden
werden. Holunder regt die Traumtätigkeit an, lässt dabei
aber nie den Kontakt zur Erde verlieren. Ich verwende Holunder besonders
gerne in Verbindung mit Salbei, Nelkenwurzel, Lavendel und allen
europäischen Nadelbaumharzen.
Lavendel
Die hübschen blauen Lavendelblüten, entweder aus dem eigenen
Garten oder etwas nobles aus der Provence, sind der Farbtupfer in
vielen meiner Räuchermischungen.
Über den dekorativen Effekt hinaus hat der Lavendel einen belebenden,
klärenden und reinigend Effekt. Wer den Duft ein wenig verstärken
möchte, kann der Mischung auch noch naturreines Lavendelöl
beifügen, da die Blüten oft nicht sehr stark riechen...
Ich persönlich mische Lavendel sehr gerne mit Sandelholz, Benzoe,
Rosenblüten oder Salbei.
Mastix
Die transparenten Harztränen des Mastixbaumes stammen vorwiegend
von den griechischen Inseln.
Dem Mastix ist ein sehr feiner Duft zu eigen. Verräuchert man
Mastixharz alleine (das lohnt sich!!!), bemerkt man eine zarte Nebelschicht
in der oberen Hälfte des Raumes, die die Atmosphäre des
Raumes klärt, lichtet und ausgleicht. Mastix mische ich selten
mit anderen Stoffen, da ich seinen feinen balsamischen Duft sehr
schätze.Vorsicht beim Kauf von Mastix: Das Harz muss auf jeden
Fall transparent sein. Oft wird Weihrauch zu einem teuren Preis
als Mastix verkauft!
Myrrhe
Das Myrrheharz verströmt beim Verräuchern einen schweren,
anregenden und sinnlichen Duft. Aufgrund dessen wird es auch häufig
für erotische, würzige und anregende Mischungen verwendet.
Sofern man davon sprechen kann, ein ausgesprochen weiblicher Räucherstoff.
Nelke
Neben ihrer bekannten Wirkung als Insektenvertreibungsmittel wird
die Nelke auch als anregender und aphrodisierender Räucherstoff
verwendet. In Verbindung mit Zimt verleiht sie jeder Mischung eine
würzig-warme Note. Verwendet wird die getrocknete Blütenknospe,
die, wie alle anderen Stoffe auch, im Mörser fein pulverisiert
werden sollte.
Rosenblüten
Der Duft der Rose entfaltet sich besser im Rosenwasser und im reinen
Rosenöl. Aus diesem Grund beträufle ich die getrockneten
Rosenblüten immer mit ein bis zwei Tropfen Rosenöl (nur
naturreines Öl verwenden! Auch wenn es sehr kostspielig ist
- es zahlt sich aus!) Der Duft der Rose hat eine herzöffnende
und zarte Wirkung. In Verbindung mit Styrax ergibt sich eine warme,
sinnliche Duftwolke die nicht nur dich selbst schwach macht! Einer
meiner Lieblingsräucherstoffe!
Salbei
Der Salbei ist einer der am weitest verbreiteten
Räucherpflanzen überhaupt. Bei uns ist der "Salvia
officinalis" die am bekannteste Unterart. Er wirkt sehr reinigend
und kann auch alleine zum Ausräuchern von Räumen verwendet
werden. Salbei ist einer der wenigen Räucherstoffe, die auch
ohne Kohletabletten oder Kerzen verbrannt werden kann. Lege dazu
einige Salbeiblätter in ein feuerfestes Gefäß, zünde
die getrockneten Blätter an und blase vorsichtig, um einen
guten Funken zu entwickeln.
Sandelholz
Sandelholz wird in Splitter- oder Pulverform angeboten.
Man unterscheidet im Groben rotes, weißes und braunes Sandelholz,
wobei letzteres von höherer Qualität, aber auch teurer
ist! Rotes Sandelholz erhältst du meist in Holzsplittern -
es raucht beim Verbrennen manchmal sehr stark und daher bevorzuge
ich die Pulverform. Es verströmt einen warmen, würzigen
Geruch und hat einen entspannenden Effekt.
Styrax
Styrax wird in Form von Harzstückchen oder als Balsam angeboten.
Sein Duft ist von blumiger, süßer und balsamischer Intensität
und verbreitet eine verführerische, sinnliche Atmosphäre.
Durch seine dunkle, ja schwarze Farbe gibt er der Räuchermischung
auch ein interessantes Aussehen. Fügst du noch ein paar Rosenblüten
bei, hast du ein wunderschönes Farbspiel zwischen Schwarz und
Rot.
Weihrauch
Wahrscheinlich der Räucherstoff, um den sich die meisten Geschichte
und Legenden ranken. Schon die heiligen drei Könige brachten
dem Jesuskind Weihrauch als Geschenk mit und noch heute wird er
in Kirchen verräuchert. Ein sehr klärender Duft, mit männlichem
Aspekt. Um eine Räuchermischung mit männlicher und weiblicher
Energie zu imprägnieren, füge ich immer ein bisschen Weihrauch
und Myhrre hinzu, je nachdem, welche Aspektierung ich der Mischung
geben möchte.
Weihrauch kann auch eingenommen werden. Schlucke jeden Tag ein Weihrauchkügelchen
von guter Qualität, das ist nichts anderes als die teuer angebotenen
Weihrauchkapseln!
Zimt
Die getrocknete Rinde des Zimtbaumes gibt der Räuchermischung
ein warmes und entspannendes Aroma, das jedes Herz weit werden lässt.
Auch die Zimtblüte kann pulverisiert und verräuchert werden.
Du kannst auch herkömmliches Zimtpulver verwenden, da das Zermörsern
von Zimtrinde nicht so einfach ist. Solltest du allerdings die Rinde
vorziehen, achte darauf, sie wirklich gut zu zerkleinern, denn sonst
raucht sie sehr stark!
Eine
einfache Räucherzeremonie
Dafür brauchst du:
Feuerfestes Räuchergefäß,
gefüllt mir Sand, Erde oder Salz.
Kohletabletten
Mörser
Einige Räucherstoffe
Nimm dir für die Räucherzeremonie Zeit - das braucht
sie auch. Ein Räucherstäbchen ist schnell entzündet
und braucht weder Zeit noch Aufmerksamkeit. Eine selbstgemachte
Räuchermischung und ihr Abbrennen sehr wohl.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, auf gute Mischungen
zu stoßen. Du kannst die Zutaten nach einem Buch auswählen
oder nach ihrem Geruch im Rohzustand. Du zermörserst dir einige
Zutaten und legst ein Pulver nach dem anderen auf die Kohlen und
spürst, was der aromatische Duft für eine Wirkung auf
dich hat. Für diese kleine Zeremonie halten wir es so!
Beginne alle von dir ausgewählten Räucherzutaten zu zermörsern.
Hier gilt: Je kleiner, desto feiner verbrennt die Mischung! Zuvor
kannst du schon die Kohle entzünden, am besten auf nur einer
Seite. Eine große Tablette braucht in der Regel 25 Minuten
bis sie wirklich gut durchgeglüht ist. Es ist wichtig, die
Mischung nicht auf die sehr heiße Kohle aufzulegen, so verbrennen
die Stoffe viel zu schnell, rauchen und verbreiten nicht ihr gesamtes
Aroma und Heilpotential.
Betrachte jeden Stoff, bevor du ihn in den Mörser legst, welchen
Aspekt hat er, wie sieht er aus, wie riecht er im Rohzustand? Bedanke
dich bei der Pflanze, dass sie dir ihre heilenden Kräfte, ihre
Weisheit zur Verfügung stellt.
Arrangiere anschließend alle zermörserten Zutaten auf
ein hübsches Teller oder Tablett und betrachte deine bunte
Farbpalette... Lege nun eine Brise jeder Zutat auf und öffne
dich für ihren Duft. Atme ihn so tief ein, wie du möchtest
- lass dich von ihrem Duft tragen und spüre, was er mit deinem
Körper, deinem Geist, deinen Emotionen macht.
Wenn du alle Räucherstoffe durchprobiert hat, beginne, die
Stoffe miteinander zu kombinieren.
Räuchern ist ein kreativer Prozess. Auch wenn er mit dem Wissen
um die Stoffen, ihrer Geschichte und ihrer Wirkung zu tun hat, so
kennt er doch keine Grenze der Kreativität. So kann deine Räucherzeremonie
so lange dauern, bis du eine Mischung gefunden hast, die dich auf
allen Ebenen anspricht...sei offen fürs Ausprobieren...der
Rauch wird dich leiten!
In diesem Sinne viel Freude mit dem heiligen Rauch und genieße
seine Weisheit!
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